Mittwoch, 11. März 2015

Body Positive Practice: Anatomie und Alignment

Gestartet hatte ich meine Yoga-Praxis vor über einer Woche erst mal mit dem Dehnen meiner Hüften und Beine. Danach habe ich Übungen für Nacken und Schultern gemacht und bin mal wieder auf eines meiner Lieblingsvideos bei EkhartYoga gestoßen, über den Muskel Sternocleidomastoid.

Darüber bin ich erneut zu dem Yoga-Stil Anusara (eine moderne Mischung aus Vinyasa und Hatha) zurückgekehrt, mit dem ich mich vor meiner längeren Pause zu beschäftigen begonnen hatte. Gerade mache ich die Anfänger*innen-Videos dazu durch, die zwar anspruchsvoll sind, aber jeweils nur 30 min. dauern. Die Lehrerin Sandra Carson mag ich sehr gerne, weil sie mir mit dem für den Stil typischen Zugang des Alignment ein tieferes Verständnis für Anatomie und Zusammenhänge im Körper vermittelt.

Durch das Training gewinne ich nicht nur an Stärke (vor allem in den Beinen), sondern fühle mich während der Asanas mit den Extremitäten, die den Boden berühren, total im Untergrund verwurzelt, während meine Wirbelsäule sich oft wirklich lang zieht (Ich habe auch schon ihr Programm „Get strong – get long“ hinter mir; das hält, was es verspricht). 
Mein rechtes Bein, das vor ein paar Monaten noch wesentlich schwächer war als das linke (weshalb ich vermutlich auch Probleme mit der rechten Hüfte hatte), ist deutlich stärker geworden: Ich trete jetzt mit beiden Beinen gleich fest auf, was mich ausgeglichener macht – nicht nur in meiner Muskulatur, sondern auch in meiner Psyche.

Der Stil vermittelt also Balance zwischen Anspannung und Entspannung - was für mich eine echte Herausforderung ist, weil ich dazu neige, bei Anstrengung auch Muskelgruppen anzuspannen, die mit der eigentlichen Übung gar nichts zu tun haben (z.B. typisch: Zähne zusammenbeißen). Über den Körper lerne ich momentan, mir auch psychisch eine stabilere Basis zu geben, auf der ich freier und offener agieren kann - und nicht sofort jedem Angstimpuls nachzugeben. Da ich ein Mensch bin, der leicht von einem Extrem ins andere fällt, tut es mir unglaublich gut, auf der Yogamatte Balance zu finden und für den Alltag einzuüben.

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