Dienstag, 1. September 2015

Body-Scan und Energie

Seit mehreren Monaten mache ich wieder verstärkt Yoga und versuche, neben dem sportlichen Aspekt die Spiritualität und Meditation vermehrt einzubinden. Schließlich macht das Yoga eigentlich aus - nicht einfach sportliche Aktivität, sondern vor allem Achtsamkeit gegenüber dem eigenen Körper. Deshalb gehört auch zu Yoga unbedingt die abschließende Shavasana (Totenhaltung) dazu - also ein entspanntes Liegen auf dem Rücken für mindestens 10 min., damit der Körper in der Ruhe noch mehr von den vorangegangenen Übungen profitieren kann.

Diese Shavasana kann eins dann sehr gut mit einer kurzen Meditation im Liegen verbinden oder einem sogenannten Body-Scan. Eins wandert aufmerksam und achtsam durch den gesamten Körper, verbleibt immer ein paar Sekunden bei einem Körperteil, um es kurz zu entspannen und geht dann weiter. Dieser Body-Scan wird meist von unten nach oben durchgeführt, also von den Füßen angefangen bis zum Kopf.

Heute habe ich diese Achtsamkeitsmeditation das erste Mal genau anders herum durchgeführt. Zuerst wurde das Gesicht, der Kiefer entspannt - diese Entspannung sollte dann nach unten weitergeleitet werden. Und das hat erstaunlich gut geklappt und ging bei mir viel schneller, als der umgekehrte Weg. Danach sollte eins sich vorstellen, wie vom Himmel bzw. von oben Energie auf den eigenen Körper herabfließt, in die Poren einströmt und sich überall verteilt. Eine Meditation, die ich früher häufiger gemacht habe und die besonders gut klappt, wenn eins die Hände in einer empfangenden Geste mit nach oben geöffneten Handflächen postiert.

Die letzten Monate habe ich durch meine intensive Yogapraxis, die auch das Erlernen von Entspannung miteinschließt (für mich mit meinem Angst/Depressions-Stress-Level sehr wichtig), schon große Fortschritte gemacht. Trotzdem habe ich immer noch meine Baustelle offen: Nämlich Probleme mit meiner Schulter und Hüfte, jeweils rechts; oft habe ich den Eindruck, dass diese Stellen in meinem Körper sich irgendwie aus Gewohnheit anspannen und ich kann sie nur sehr schwer locker lassen - irgendwie habe ich den Eindruck einer Blockade und das Gefühl, dass hier irgendwas nicht loslassen will bzw. davor Angst hat. In der heutigen Achtsamkeitsmeditation habe ich mir selbst die Erlaubnis erteilt, dass die Energie überall hinfließen darf, auch in Bereiche, die sich vielleicht bislang vor diesem Energiestrom gesperrt haben. 

Besonders geholfen hat mir hierbei das Bild, dass die Energie wie ein frischer Wind ist, der durch Türen und Fenster weht und die stagnierte Luft in den Räumen durcheinanderwirbelt. Bei meiner Hüfte hat es sehr gut geklappt, da konnte ich plötzlich eine Muskelverkrampfung loslassen - der Schmerz war plötzlich weg. Und auch meine Schulter hat sich noch etwas mehr geöffnet. Der rechte Arm hat dann plötzlich gekribbelt, als wenn hier endlich mal was durchblutet wird bzw. dort mal wieder Energie fließt, wo schon länger Stagnation war. Der Schmerz ist hier noch nicht komplett weg (wäre auch ein bisschen viel verlangt), aber ich merke, dass sich langsam aber sicher in meinen Baustellen etwas rührt. Und dass sowohl Training als auch Meditation / Entspannungsübungen in Kombination hilfreich sind.

Alles in allem bin ich immer wieder überrascht wie gut ich auf Meditation anspringe und möchte das auch wieder vermehrt in meinen Alltag aufnehmen.

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